Geschichten und Anekdoten

Ersterwähnung braak 1363.

Im Urkundenbuch der Stadt Lübeck Teil IV (erschienen 1873), das in der Bibliothek des Landesarchivs unter der Signatur D 4 vorhanden ist, ist unter der Nummer 86 (auf Seite 87) der Text der unten zitierten Urkunde (in lateinischer Sprache) abgedruckt; die Urkunde ist dort folgendermaßen registiert:
„Der Lübeckische Bürger Detlev Broge verbürgt sich für eine Zahlung abseiten des Ritters Timmo Marute an Elisabeth, Wittwe des Wilhelm von Warendorp. 1363. Mai 22.“
Das Original wird bezeichnet mit „Litterae memoriales auf der Registratur“.
.

„Archiv der Hansestadt Lübeck, Bestand 07.1-1/01 Urkunden interna, Signatur 232“

Wenn es um die Frage der ersten urkundlichen Erwähnung eines Ortes geht, empfiehlt das Landesarchiv sich an den Forschungsergebnissen von Dr. Wolfgang Laur, dem renommierten Ortsnamenforscher Schleswig-Holsteins (1921 – 2009; siehe auch Eintrag in der Wikipedia)
zu orientieren.
Sein für diese Frage maßgebliches Werk, das 1992 erschienen und leider schon lange vergriffen ist,
ist das Historische Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein.
Der Einfachheit halber wird hier an dieser Stelle den Eintrag für unser Braak, Gem. Bosau zitiert,
und dabei gleich die im Eintrag verwendeten Abkürzungen aufgelöst:

Braak [Kreis] O[st]h[olstein] (Amt Bosau).
Dorf, n[ieder]d[eutsch] Bråk – 1363 (U[rkunden-]B[uch der] St[adt] L[übeck] IV, 86, Aufzeichn[ung])
villam dictam Brake [= Dorf genannt Brake],
Lüb[ecker] Zehntreg[ister] 1433: Brake – M[ittel]n[ieder]d[eutsch] brãke,
n[eu]n[ieder]d[eutsch] Bråk = „Brache, Brachland“
(v[er]gl[eiche] L[iteratur]v[erzeichnis] 228, S[eite] 55).

Das Literaturverzeichnis verweist seinerseits auf:
A[ntje] Schmitz: Die Orts- und Gewässernamen des Kreises Ostholstein.
Kieler Beiträge zur deutschen Sprachgeschichte Bd. 3, Neumünster 1981.

historische ansichtskarte von braak.

Diese Ansichtskarte mit „bedeutenden“ Gebäuden von Braak wurde von dem
Ansichtskartenverlag Walter Jappe Lübeck, Dornestraße 38
hergestellt.
Das Herstelldatum ist leider nicht herauszubekommen.
Vielleicht vor 1960er Jahre?
Vielleicht kann der geneigte Leser einen Tipp geben.

 

 

Zusehen sind:
ehemalige Bäckerei Knaack
Gasthaus Bredfeldt
alte Schule
Haus Wilhelm Wisser Str.7 hinter der Wisserkate

Braaker Götter

Vor etwa 2 500 Jahren schufen die Menschen hier in Braak für ihre Kulthandlungen zwei Pfahlgötter,
die später im Torf des Aukamper Moores bei Braak gefunden wurden. Bei diesen Pfahlgöttern handelt
es sich wahrscheinlich um Fruchtbarkeitsgottheiten, so daß zu vermuten ist, daß es um einen Opferplatz
insbesondere für Fruchtbarkeitsrituale gehandelt hat. Die beiden Figuren von 2,80 und 2,30 Meter Größe
befinden sich heute im archäologischen Landesmuseum im Schleswiger Schloß Gottorf. Das Aukamper Moor war
vermutlich über einem längeren Zeitraum ein zentraler Opferplatz und Mittelpunkt religiöser Handlungen.
Das sogenannte Götterpaar von Braak wurde im Jahre 1946 im Aukamper Moor bei Braak (Bosau) im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein gefunden. Die anthropomorphen Figuren wurden aus Astgabeln von Eichen erschaffen. Man datiert sie auf das 5. Jahrhundert v. Chr., in die so genannte vorrömische Eisenzeit.

Schalenstein.

Dieser große Schalenstein wurde vor dem Harmsschen Gehöft in Braak entdeckt. Er diente dort als Torpfosten,
bevor ihn Rektor Gustav Peters aus Eutin fand. Die Oberfläche des Steins ist mit hunderten kleiner Vertiefungen (Schalen) versehen.
Die Deutung dieser aus der Jungsteinzeit stammenden Schalensteine ist schwierig. Vermutlich dienten sie als Opfersteine.
Seit April 1987 steht der Stein vor dem Kreismuseum in Neustadt.

Burganlage 13. Jahrhundert.

Östlich von Braak in der Nähe der Braaker Mühle sind die überreste einer Burganlage aus dem 13. Jahrhundert zu erkennen.
Der Ringgraben hat etwa einen Durchmesser von 30 Metern, der Turmhügel ist noch mit 5 Meter Höhe zu erkennen.

Wittwieverbarg.

Nördlich von Braak befindet sich der als „Wittwieverbarg“ (Weiße Weiber Berg) bezeichnete jungsteinzeitliche Grabhügel.
Das Hünengrab liegt an der ehemaligen Kiesgrube.
Früher, so wurde überliefert, kamen aus dem Hünengrab die Kobolde, um die Arbeiter auf dem Feld
mit fürstlichem Essen auf schönem Geschirr zu versorgen.
Das ging auch lange gut, bis einer der Arbeiter dem goldenen Besteck nicht widerstehen konnte
und einen Löffel heimlich in die Tasche steckte.
Darüber waren die Kobolde sehr erbost. Seit dem war Schluß mit dem leckern Essen.

Der niederdeutsche Name Wittwieverbarg (Weiße-Weiber-Berg, Weiße-Frauen-Berg) zeigt Bezüge in Richtung der Gespenstergeschichten der Weißen Frauen. Der Grabhügel steht unter Denkmalschutz.

Der Räuber Peter Muggel

Der Legende nach liegt zwischen Braak und Klenzau irgendwo der kühne Räuber Peter Muggel unter einem Stein begraben. Peter Muggel hat im 15. Jahrhundert den Kaufleuten entlang der Straßen zwischen Eutin und Lübeck aufgelauert.
Seine besten Beutestücke soll er in der Klenzauer Weide, einem Holz bei dem Dorfe Klenzau, in einer Höhle versteckt haben.
Um der Obrigkeit zu entgehen hat er seinem Schimmel die Hufeisen verkehrt herum anbringen lassen.
Es hatte ihm aber nichts genützt, denn die Häscher dachten sich, wenn wir den Räuber nicht kriegen, holen wir uns den Schatz.
Sie folgten den Hufspuren in der Annahme auf den Schatz zu stoßen, erwischten dann aber Peter Muggel.